Gerade sind wir zurück gekommen aus Brasilien, wo wir drei Wochen verbrachten. Die Eindrücke und Erlebnisse sind noch so frisch, dass wir uns nur schwer an den kalten, herbstlichen Alltag in der Heimat gewöhnen können. Wir waren den größten Teil der Zeit bei Gastfamilien in Joinville untergebracht. In dieser 600.000-Einwohnerstadt am Atlantik konnten wir das brasilianische Familienleben so richtig genießen. Unsere Partnerschule „Collegio Bom Jesus“ ist eine christliche Privatschule, wodurch die meisten Familien sehr wohlhabend sind. Die meisten Schüler wurden von allerlei Annehmlichkeiten wie einem täglichen Wäscheservice verwöhnt. Auch deshalb wird es wohl eine Herausforderung, sich wieder an den deutschen Alltag zu gewöhnen… Während unserer Zeit in Joinville haben wir ein großes Programm an Besichtigungen absolviert. Unter anderem stand Foz do Iguacu auf dem Programm, wo wir die weltgrößten Wasserfälle bestaunen konnten. Da dieser Ort an der Grenze zu Paraguay und Argentinien liegt, konnten wir an einem Tag gleich drei Staaten besuchen. Argentinien bei einer atemberaubenden Schlauchbootfahrt unter die Wasserfälle und Paraguay am Nachmittag bei einem kurzen Stadtrundgang in der Grenzstadt Ciudad del Este. Wir unternahmen darüber hinaus mehrere längere Touren zu Städten und Stränden in der Nähe von Joinville. So konnten wir in der wunderschönen Studentenstadt Florianopolis das Meer genießen, in Curitiba einen botanischen Garten besichtigen und in São Francisco do Sul eine abenteuerliche Bootsfahrt auf einem Piratenschiff wie im Fluch der Karibik erleben. In Erinnerung werden auch zahlreiche Aktivitäten wie Strandbesuche oder Freizeitparktage mit den Gastfamilien bleiben. Am Ende der Reise besuchten wir für drei Tage die 7-Millionen-Metropole Rio de Janeiro, die den krönenden Abschluss bildete. Natürlich durften dort die größten Touristenattraktionen Zuckerhut („Pão de Açúcar”) und die riesige Jesusstatue „Cristo Redentor“ nicht fehlen. In diesem Jahr besonders beeindruckend war allerdings die Besichtigung des Maracanã-Stadions, in dem unsere Fussballer Weltmeister wurden. Ein ausgiebiges Sonnenbad an der Copacabana, die fußläufig zu unserem Hotel lag, wurde nur durch die zahlreichen Strandverkäufer gestört, die ihre Waren anpreisen wollten. Einige Schüler sind bei diesen verlockenden Angeboten aber doch schwach geworden, da noch einige Mitbringsel für die Lieben zu Hause fehlten. So haben sich beide Seiten gefreut und unsere Schüler einiges über das Verhandeln gelernt… Schon bald kommen die Brasilianer zu uns. Wir freuen uns auf den Gegenbesuch im Januar und hoffen, dass wir ihnen ebenso bleibende Eindrücke bieten können.
Gunnar Maibach