Am Gymnasium im Schloss organisiert der FSJler ein Umweltprojekt
Der verantwortungsbewusste Mitbürger trennt seinen Müll: Plastik kommt in den gelben Sack und Lebensmittelabfälle in die Biotonne, der Rest wandert in die Müllverbrennung. Aber muss man wirklich alles wegwerfen, was als „Müll“ gilt? Am Gymnasium im Schloss sucht man Wege, um aus Altem Neues zu machen.
Im Kunstunterricht der 10. Jahrgangsstufe ist das Thema Upcycling seit langem fester Bestandteil des Unterrichts. Upcycling will die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, mit aussortiertem Verpackungsmüll neue, kreative Dekorationsmöglichkeiten zu entwickeln. Ende 2019 bot das GiS zwei 10. Klassen die Möglichkeit, in Rahmen eines Upcycling-Projektes ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Für die Schüler war hier besonders reizvoll, dass sie sich hier völlig ohne Unterricht und Bewertungen an ihren Projekten ausprobieren konnten. Von der 1. bis zur 6. Stunde durften die Jugendlichen ohne Zwänge und Anforderungen hämmern, kleben, sägen und basteln.
Diese Freiheiten nutzen die engagierten Mädchen und Jungen unter Aufsicht des FSJlers Mats Mühlenkamp und der Lehrkräfte des GiS im schuleigenen Werkraum im Kunstgebäude des Schlosses mit Freude und Engagement.
Zwei Monate hatten sich die Schüler auf dieses Projekt vorbereitet: sie hatten zu Hause fleißig Plastik- und Verpackungsmüll gesammelt und Projektideen entwickelt. Im Januar trafen sich alle Teilnehmer des Projektes im Kunstgebäude des Gis zu einem ersten Treffen. Schnell kam eine phantasievolle und kreative Arbeitsatmosphäre auf. Viele der mitgebrachten Ideen wurden verworfen, umgedacht oder neu erfunden. Ständig musste von den Jugendlichen improvisiert werden, um dann doch zu beindruckenden Ergebnissen zu gelangen. Erst in der Reflexion innerhalb des Teams wurde dem einen oder anderen Schüler bewusst, dass die alten Schuhkartons zusammen mit ein paar Papprollen plötzlich ein stylisches Regal ergaben, in dem man auf dem Schreibtisch wunderbar Unterlagen und Stifte sortieren kann. Aus einer alten Trinkflasche entstand mit ein bisschen Bindfaden ein praktischer Vogelfutterspender.
Hatten die Schülerinnen und Schüler bis dahin vor allem Spaß an der „zweckfreien“ Kreativität gehabt, ging in der Schlussrunde Vielen „ein Licht auf“: alle hergestellten Objekte bestanden aus „Müll“, den die Jugendlichen ohne dieses Projekt achtlos in den Abfalleimer geworfen hätten! Und so sprachen die Ergebnisse des GiS-Projektes für sich: Upcycling ist eine noch viel zu wenig genutzte Alternative der Müllverarbeitung und -aufbereitung. Die Teilnehmer waren sich einig, dass diese Möglichkeit weiter bekannt gemacht und verbreitet werden muss. Deshalb soll nun eine Ausstellung mit den erstellten „Kunstwerken“ im Schloss alle Kinder und Jugendlichen der Schule über das Thema Upcycling informieren und aufklären: es ist eine alternative Möglichkeit, Materialien wiederzuverwerten und Ressourcen zu schonen.