Zahlreiche Unterstützungsaktionen an den Schulvormittagen bringen fast 20.000 Euro
„Wir müssen was tun!“ Für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Schloss war mit dem Überfall Putins sofort klar, dass sie den Menschen in der Ukraine beistehen wollen. Jan, Schüler des 11. Jahrganges, formuliert den Gedanken für Viele: „Was Russland da macht, ist ein Verbrechen. Das kann man nicht einfach so laufen lassen!“ Aus dem dringenden Empfinden, den Kriegsopfern in der Ukraine helfen zu müssen, entwickelten die Schülerinnen und Schüler eine unglaubliche Kreativität. Innerhalb kürzester Zeit wurden am GiS „Aktionswochen für die Ukraine“ ausgerufen, die die jungen Menschen mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte mit den unterschiedlichsten Initiativen füllten. Ganze Klassen von Jahrgang 5 bis 12 bastelten Schüsselanhänger, Mottosteine, Friedensarmbänder und Grußkarten zum Verkauf für die Ukraine. In den Pausen wurden Kekse, selbstgebackener Kuchen, Waffeln, Pizza, französische Crêpes und spanische Tapas verkauft. Religionskurse aus dem 9. und 11. Jahrgang grillten leckere Bratwürste.
Die Tschernobyl-AG, der ihr Projekt gerade angesichts des russischen Beschusses des AKW in der Ukraine besonders wichtig war, stellte Cakepops für ihre Mitschüler her, die Fairtrade-AG des GiS bot eine Saftbar an: Kirsch-Bananen-Saft oder „Früchte auf Eis“ (Multisaft mit Eis) standen zur Auswahl. Das GiS-Projekt „Schule mit Courage“ hatte zusammen mit der SRV anlässlich des ‚Tages gegen Rassismus‘ einen Infostand, verkaufte Kekse und sammelte so ebenfalls Spenden für die Ukraine.
In den Fremdsprachenkursen Latein und Französisch lernten die Kinder und Jugendlichen freiwillig eine Unmenge Vokabeln, die anschließend in einer „Ukraine-Vokabelolympiade“ abgefragt wurden. Die Schüler hatten sich zuvor Sponsoren besorgt, die für jede richtige Vokabel einen Geldbetrag zahlten. Auch hier kamen beachtliche Summen zusammen.
Lia Twardoch von der SRV zu den Aktionswochen: „Wir freuen uns, dass sich so viele Klassen und Kurse am Gymnasium im Schloss an Verkaufsaktionen beteiligt haben, um die Ukraine zu unterstützen, da dort vielen Kindern und Jugendlichen durch den Krieg ihr Recht auf Bildung verwehrt wird. Von vielen Schülern und Schülerinnen haben wir gehört, dass durch die Aktionen auf dem Schulhof ein völlig neues Gemeinschaftsgefühl entstanden ist.“
Am letzten Schultag verkündete Schulleiter Oliver Behn den Schülerinnen und Schülern auf dem Pausenhof des GiS stolz das vorläufige Endergebnis der Aktionswochen: „Ihr habt nahezu sagenhafte 20.000,- Euro erarbeitet!“ Behn dankte allen Schülern und besonders der Fachgruppe Religion, auf deren Initiative die Aktionswochen zustande gekommen waren.
Das Geld wird zur Gänze an das ‚Aktionsbündnis Katastrophenhilfe‘ gespendet, um den Menschen in der Ukraine dringend benötigte Lebensmittel- und Sachspenden zukommen zu lassen.
Oliver Behn steht hinter den zahlreichen Aktivitäten am GiS: „Ich bin besonders begeistert von der Spontaneität, der Phantasie und dem Organisationstalent von Schülerinnen und Schülern. Mit viel Engagement wurden bei den zahlreichen Projekten der letzten beiden Wochen Spenden für die Ukraine gesammelt, und in der Woche vor den Ferien ist der ‚Stundenplan‘ noch einmal deutlich voller geworden! Diese großartigen Aktionen sind aber erst der Beginn: Neben den Spendenaktionen läuft auch die Aufnahme ukrainischer Kinder am GiS an.“
Flankierend zu den Schüler-Aktionen wurde und wird der Ukraine-Krieg auch immer wieder im Politik-Unterricht thematisiert: Information ist wichtig, denn viele Jugendliche sind verunsichert und verängstigt durch ein Geschehen, das man überall in Europa für längst überholt hielt.
Das Gymnasium im Schloss will mit den Aktionswochen nicht nur ein Zeichen der Solidarität setzen: überall in unserem Land packen Menschen tatkräftig mit an, um bei aller politischen Hilflosigkeit wenigstens das abgrundtiefe Leid der Ukrainer zu lindern. Die Schülerinnen und Schüler am GiS gehören definitiv dazu.
A. Bötel