Berlin ist ein Brennpunkt deutscher Geschichte – für Jugendliche aber oft eine unbekannte Stadt. Das Gymnasium im Schloss unternahm daher eine groß angelegte Exkursion mit dem gesamten 11. Jahrgang in die Bundeshauptstadt, um dort mit einem fächerübergreifenden Programm ausgewählte Aspekte aus den Fächern Politik/Wirtschaft, Erdkunde, Geschichte und Religion zu vertiefen. Die interessierten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs erlebten hierbei die unterschiedlichen Seiten des historischen und des heutigen Berlin: betroffen reagierten die Jugendlichen auf die Besichtigung des ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnisses Berlin Hohenschönhausen. „Es ist unfassbar, wie die Stasi damals mit den Menschen umgegangen ist. Das war teilweise echte Folter!“ entsetzte sich eine Schülerin. Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts stellte einen Schwerpunkt der dreitägigen Exkursion dar: die Schüler erlebten eine Führung durch das Jüdische Museum und in das zur Erinnerung an die unter den Nazis ermordeten Juden errichtete Stelenfeld in der Nähe des Reichstags. Einen Höhepunkt dieser Studienfahrt bildete die Führung durch den „Geschichtsspeicher Fichtebunker“. Der Bunker steht für rund 130 Jahre Berliner Stadtgeschichte. Während der Bombennächte des 2. Weltkrieges drängten sich in seinem Inneren bis zu 30.000 Menschen. „Selbst wenn man das weiß, kann man sich die Enge und die Angst während der Angriffe kaum vorstellen“, sagte ein Schüler nachdenklich. Eine Stadtführung in Berlin Kreuzberg und ein Besuch im Bundesrat, bei dem die Schüler an einem Planspiel teilnahmen, ergänzten das Programm. Als hoch informativ erlebten die Schüler auch einen Vortrag im Bundesministerium der Verteidigung. Mit einer Fülle von Eindrücken aus dem anspruchsvollen Programm kehrten die Schülerinnen und Schüler nach Wolfenbüttel zurück, das aber nicht nur für das Wissen gewirkt hatte: „Die Berlinfahrt hat meine Sorgen vor dem Kurssystem im kommenden Schuljahr genommen. Ich kenne nun fast alle meine Mitschüler im Jahrgang. Die Reise hätte aber auch gerne einen Tag länger dauern können.“ resümierte eine Schülerin. So hat eine abwechslungsreiche und intensive Fahrt auch für das Miteinander des Jahrganges viel erreicht.