Biologe referiert am GiS über die Begrenztheit unserer Ressourcen:
Beklemmend war der Vortrag, den der Biologe Stephan Simonis vor Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen am Donnerstag in der Aula des Gymnasiums im Schloss begleitet von einer Multivisionsschau hielt: Die Begrenztheit unserer natürlichen Ressourcen auf der Erde und der verantwortungslose Umgang vor allem der Industrienationen damit lässt die Zukunft unserer Erde und damit auch die unsere in düsterem Licht erscheinen. „Schon jetzt werden jedes Jahr die natürlich nachwachsenden Rohstoffe der Erde so übernutzt, dass der Zuwachs eines Jahres bereits im August aufgebraucht ist. Die restlichen Monate leben wir vom Kapital – wir betreiben in vielfältiger Weise Raubbau – durch Abholzungen, Wasserübernutzung, Bergbau und Plantagenwirtschaft.“ erklärte der Biologe. Die Folgen sind bekannt: Klimawandel, Stürme, Überschwemmungen, Dürren. Das alles scheint für uns (noch) weit weg zu sein, doch Simonis machte den Jugendlichen klar, dass die globale Katastrophe vor unserer Haustür liegt.
Aber es gibt Hoffnung: auch bei 7 Milliarden Menschen kann die Erde genügend Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe für alle produzieren – faire Verteilung vorausgesetzt. Und dies war auch das Hauptanliegen des Biologen, der eindringlich darauf hinwies, dass die Industrienationen ihre Ansprüche ändern müssen. Faires Teilen der Ressourcen ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern auch konkrete Zukunftsplanung. „Ein ‚Weiter so‘ wird in absehbarer Zeit zu riesigen Migrationsströmen von Menschen führen, die in ihrer Heimat keine Lebensgrundlage mehr finden.“, so Simonis. Diese Menschen werden vor Hungersnot und Dürren in die reicheren und (noch) fruchtbaren Länder der nördlichen Hemisphäre fliehen. Die Hoffnung für die Menschheit und für unsere Erde liegt in den jungen Menschen, die umdenken und gestalten können und wollen: vom übermäßigem Fleischkonsum auf Getreideprodukte, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, kurz, die persönlichen Ansprüche und Standards zu ändern, ist ein Anfang. Sich dafür einzusetzen, dass der Überfluss der Industrienationen eine gerechtere Verteilung auf die Bevölkerung der Welt findet, muss das Ziel sein.
A. Bötel