Nach 13 Jahren als Schulleiterin des Gymnasiums im Schloss wurde Ulrike Schade am 19. Juni in den Ruhestand verabschiedet. Gegen Unterrichtsende hatten sich die Schülerinnen und Schüler auf dem Hof aufgestellt, so dass sich die Schulleiterin auf dem Weg durch die Menge von vielen persönlich verabschieden konnte. Einige überreichten eine Rose, so dass Frau Schade am Ende des Weges eines großen Strauß in ihren Händen hielt. Auf ein Signal hin wurden aus den Fenstern des Schlosses und des Spiegelschlosses Transparente entrollt, die die Klassen und Kurse vorbereitet hatten, um ihrer Schulleiterin die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Im Anschluss daran fand die offizielle Verabschiedungsfeier im Theatersaal statt. Die Klasse 9ku eröffnete mit einer sehr gelungenen Performance, in der sie in gut beobachteten Bildern, untermalt durch Interview-Ausschnitte, ihre Schulleiterin in verschiedenen Szenen darstellten. Ihr Stellvertreter Oliver Behn würdigte die Tätigkeit von Ulrike Schade, wobei er auf das Bild eines Kapitäns Bezug nahm, der einen schwer manövrierbaren Tanker steuern muss. Ulrike Schade habe die Schule mit Zielstrebigkeit und Umsicht auf Kurs gehalten und durch manchmal unruhige See gelotst.
Der Schulabteilungsleiter der Landesschulbehörde Braunschweig Dirk Mazzega zeichnete den beruflichen Werdegang nach, der Ulrike Schade von der Hoffmann-von-Fallersleben Schule über die Raabeschule im Februar 2004 als Schulleiterin an das Gymnasium im Schloss geführt hat. Er lobte ihr jahrelanges Engagement und ihre Fähigkeit, alle sich ihr stellenden Herausforderungen zu meistern. Als Beispiele nannte er die Auflösung der Orientierungsstufen, die Umstellung von G9 auf G8 und deren eingeleitete Rücknahme.
Die gute und zuverlässige Zusammenarbeit mit dem Schulträger lobte Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink. Er griff das Bild der Kapitänin auf und sagte, dass er sich nicht wie auf einem Öltanker, sondern eher in einem Schlauchboot ohne Luft mit Ulrike Schade gefühlt habe, als im Jahr 2009 während einer Brandschau festgestellt wurde, dass das Wolfenbütteler Schloss nicht den aktuellen Brandschutzauflagen für öffentliche Gebäude genüge. Aber auch dieses Hindernis konnte mit großer Anstrengung gemeinsam umschifft werden. Der Bau des „Spiegelschlosses“, der Erweiterungsbau mit Mensa, sei am Ende sogar ein Grund zum Feiern gewesen.
Von der Lehrerschaft wurde die Schulleiterin ebenfalls gelobt und mit verschiedenen Geschenken bedacht. Von mehreren Kolleginnen war ein Quilt genäht worden. Neben einem Schloss-Modell aus dem neu angeschafften 3D-Drucker überreichten die Vertreter der Fachgruppen jeweils eine Flasche Wein, die in ihrem Namen das Wort „Chateau“ enthielten.