DSP-Kurs des Gymnasiums im Schloss begeistert mit Shakespeare-Aufführung.
Mitunter wird Kursen im Darstellenden Spiel nachgesagt, sie dienten nur der Selbsterfahrung und zeigten bestenfalls ein wenig szenisches Geplänkel auf der Bühne. Dass es sich hier um ein Vorurteil handelt, zeigte der DSP-Kurs des 12. Jahrgangs des Gymnasiums im Schloss am Montag und Dienstag im Theatersaal des Schlosses auf eindrucksvolle Weise.
Unter der professionellen Leitung von Peter Schilffarth bot der Kurs eine Adaption an Shakespeares Sommernachtstraum, die es in sich hatte. Mit unglaublicher Spielfreude führten die angehenden Abiturienten ein 90-minütiges Theaterstück auf, das es an Schauspielkunst, Witz und Unterhaltungswert mit manchen Aufführungen aufnehmen konnte. Worum geht es?
Helena liebt Demetrius, Demetrius Hermia, Hermia Lysander. Irrungen und Wirrungen – die Liebe als ein boshaftes Monster. Verstärkt wird das Chaos noch durch den hinterlistigen Elfen Puck (Burak-Mert Karaokutan), der im Auftrag des Elfenkönigs Oberon (Arne Stantien) mit allerlei Zaubereien die eine gegen den anderen ausspielt. Die Handlung gelangt zu dramatischen Höhepunkten, wenn sich die Rivalen Lysander (Alexander Brausmann) und Demetrius (Tom v. Kolczyinski) über Stock und Stein verfolgen, oder Hermia (Yasmin Olcay/Celina Heier) und Helena (Hannah Kahmann/Alina Thiele) in Zeitlupe zum Nahkampf übergehen. Natürlich nimmt alles ein gutes Ende, doch bis dahin zeigen die jungen Schauspieler ein Feuerwerk an Gags, Einlagen und Anspielungen. Raps wechseln mit Abba-Songs, hemdsärmelige Handwerker-Gespräche mit eleganten Reimen, und sogar einige Zeilen des spätmittelalterlichen englischen Originals werden rezitiert. Man merkte den Beteiligten die Freude über ihre Inszenierung an: nach dem lang andauernden Schlussapplaus formulierte Clara Brockhaus, die als Handwerker „Zettel“ einen Großteil des abendlichen Amusements beigesteuert hatte, ein großes Lob an den Regisseur Peter Schilffarth: „Wir sind unglaublich stolz, dass Sie mit uns dieses Stück auf die Bühne gebracht haben!“
A. Bötel